Defibrillatorimplantation (ICD)
Ziel der Behandlung mit dem ICD ist das Beenden von schnellen, potentiell lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (Kammerflimmern und Kammertachykardien) durch schmerzfreie Überstimulation („Überfahren“ einer Rhythmusstörung) oder durch die Abgabe eines Elektroschocks durch den ICD (Implantierbarer Cardioverter-Defibrillator). Die Implantation eines ICDs wird empfohlen für Patienten, die bereits einmal einen Herzstillstand durch Kammerflimmern überlebt haben oder für Patienten, die ein hohes Risiko für zukünftige lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen haben. Je nach Ihrer Herzerkrankung und Rhythmusstörung erhalten Sie einen Ein-, Zwei- oder Dreikammer-Defibrillator. Im Übrigen kann ein Defibrillator auch alles was ein Herzschrittmacher kann (Stimulation des Herzens bei langsamem Puls). Die Operation dauert ca. 1.5 bis 2 Stunden und wird in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) oder in Narkose durchgeführt.
Unterhalb des linken Schlüsselbeins wird ein kleiner Hautschnitt durchgeführt. In diesem Bereich werden je nach Defibrillator ein bis drei Kabel (Elektroden) durch ein Blutgefäß (Vene) ins Herz vorgeschoben und im Herzmuskel (durch Widerhaken oder eine Schraube) verankert. Dieser Vorgang ist für Sie schmerzfrei und lediglich möglicherweise mit Herzstolpern verbunden. Wenn die Drähte im Herz verankert sind, wird der ICD mit den Elektroden verbunden und unter dem Brustmuskel an der Brustkorbwand befestigt. Danach wird in Narkose Kammerflimmern ausgelöst und die regelrechte Funktion des ICDs überprüft, indem das Gerät die im Normalfall lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung regelrecht erkennt und beendet. Nach der Operation wird ein Röntgenbild angefertigt, um die Lage der ICD-Drähte zu überprüfen.
Die Wunde sollte für 10 Tage trocken bleiben. Die Klammern für die Hautnaht sollten spätestens nach 10 Tagen entfernt werden. Zwei Tage nach der Operation wird die Funktion des ICDs überprüft und Sie erhalten einen ICD-Patientenausweis. In aller Regel können Sie danach die Klinik verlassen. Weitere ICD-Kontrollen finden ambulant alle 3-4 Monate statt, ein Wechsel des ICD wegen Batterieerschöpfung ist in der Regel nach 3-7 Jahren notwendig.