Behandelte Tumoren
Der Gebärmutterhals (Zervix/Cervix) ist der untere, dünnere Teil der Gebärmutter. Er nimmt etwa ein Drittel der gesamten Gebärmutter ein. Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom/Cervixkarzinom) kann entstehen, wenn Zellen im Körper beginnen sich krankhaft zu verändern und unkontrolliert zu teilen. Krebszellen können in gesundes Gewebe einwachsen oder dieses verdrängen. Ca. 5400 Frauen erkranken jährlich in Deutschland am Gebärmutterhalskrebs, dem deutschlandweit zwölfthäufigsten Krebs der Frau. Das mittlere Alter bei Erstdiagnose eines Gebärmutterhalskrebses beträgt 52 Jahre. Frauen ab 20 Jahren können einmal jährlich an einer gesetzlich finanzierten Früherkennungsuntersuchung (Zell-Abstrich vom Gebärmutterhals) beim Frauenarzt teilnehmen.
Der Hauptrisikofaktor für die Entstehung eines invasiven Gebärmutterhalskrebses ist eine Infektion mit einem humanen Papillomavirus (HPV), welcher bei 95% aller Gebärmutterhalskrebse nachgewiesen werden kann. Dazu kommen genetische und nicht genetische Kofaktoren (wie z.B. Rauchen, Immunsuppression, häufig wechselnde Geschlechtspartner, früher Beginn der sexuellen Aktivität, u.a.). Der Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich über durchschnittlich 15 Jahre aus Krebsvorläuferzellen (Dysplasien bzw. zervikale intraepitheliale Neoplasien CINI-III). 70-80% gehen von der obersten Schleimhautschicht, dem Plattenepithel, aus und werden deshalb als Plattenepithelkarzinome bezeichnet. In 20 -25% aller Fälle entsteht der Tumor im Drüsengewebe (Adenokarzinom). Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen und umso geringer fallen die notwendigen chirurgischen Eingriffe aus.
Für die Primärprävention existieren verschiedene HPV-Impfstoffe, die gegen die häufigsten HPV-Typen (HVP 6/11/16/18/31/33/45/52/58) gerichtet sind. Die Impfung sollte möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein.
Der Gebärmutterkrebs (Uteruskarzinom, Korpuskarzinom) ist eine bösartige Neubildung des Gebärmutterkörpers, die entsteht, wenn Zellen im Körper beginnen sich krankhaft zu verändern und unkontrolliert zu teilen. Krebszellen können in gesundes Gewebe einwachsen oder dieses verdrängen. Meist entwickelt sich der Gebärmutterkrebs aus der Schleimhaut, dem sogenannten Endometrium, welche die Gebärmutter im Inneren auskleidet (Endometriumkarzinom). An Gebärmutterkrebs erkranken jährlich in Deutschland etwa 11.500 Frauen, es ist somit die vierthäufigste Krebserkrankung der Frau in Deutschland. Am häufigsten sind Frauen nach den Wechseljahren davon betroffen, vor dem 40. Lebensjahr tritt die Krankheit extrem selten auf. Die höchsten Erkrankungsraten finden sich bei Frauen zwischen 75 und 79 Jahren. Häufig tritt eine postmenopausale Blutung auf, die zeitnah frauenärztlich abgeklärt werden sollten. Wird der Gebärmutterkrebs früh entdeckt, besteht eine gute Heilungschance.
In seltenen Fällen treten Uterussarkome auf, die von der Muskulatur oder dem Bindegewebsanteil der Gebärmutterschleimhaut ausgehen. Diese sind meist äußerst aggressive bösartige Tumore.
Der Eileiterkrebs (Tubenkarzinom) ist eine seltene und äußerst aggressive bösartige Erkrankung, die entsteht, wenn Zellen im Körper beginnen sich krankhaft zu verändern und unkontrolliert zu teilen. Krebszellen können in gesundes Gewebe eindringen und dort Absiedlungen bilden, sogenannte Metastasen. In Deutschland erkranken jährlich etwa 0,3 von 100.000 Frauen daran. Auf Grund der engen räumlichen Beziehung zum Eierstock nimmt es einen ähnlichen Krankheitsverlauf wie der Eierstockskrebs (Ovarialkarzinom). Das Häufigkeitsmaximum wird zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr beobachtet.
Der Eierstockskrebs (Ovarialkarzinom) ist eine bösartige Erkrankung, die entsteht, wenn Zellen im Körper beginnen sich krankhaft zu verändern und unkontrolliert zu teilen. Krebszellen können in gesundes Gewebe eindringen und dort Absiedlungen bilden, sogenannte Metastasen. In Deutschland erkranken jährlich etwa 8.000 Frauen an Eierstockskrebs. Es handelt sich um die zweithäufigste bösartige Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. Da anfangs keine Symptome auftreten und es keine Früherkennungsuntersuchung gibt, wird der Eierstockskrebs meist sehr spät entdeckt.
Das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, ist vom Alter der Frau abhängig. Bei Frauen unter 50 Jahren wird er selten diagnostiziert, dennoch können auch sehr junge Frauen erkranken. Das mittlere Alter liegt bei etwa 62 Jahren. Wie auch beim Brustkrebs gibt es Familien, in denen Eierstockskrebs gehäuft auftritt (BRCA-1/2-Mutation). Aufgrund der Ähnlichkeit in der Krebsentstehung und des gemeinsamen tumorbiologischen Verhaltens werden der Eierstockkrebs, Eileiterkrebs und der Bauchfellkrebs zusammengefasst und nach den identischen operativen und medikamentösen Behandlungskonzepten versorgt.
Der Scheidenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung der Scheide, die entsteht, wenn Zellen im Körper beginnen sich krankhaft zu verändern und unkontrolliert zu teilen. Krebszellen können in gesundes Gewebe einwachsen oder dieses verdrängen. Über 95% der Scheidentumore entwickeln sich aus Veränderungen der obersten Schleimhautschicht (Plattenepithelkarzinome). Scheidenkrebs tritt äußerst selten auf, in Deutschland erkranken etwa 0,4-1 von 100.000 Frauen an einem Plattenepithelkarzinom der Scheide. Scheidenkrebs macht etwa 0,3% aller bösartigen Tumoren der weiblichen Geschlechtsorgane aus. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 74 Jahren. Sind die Betroffenen jünger, liegt der Erkrankung ursächlich meist eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) zu Grunde.
Der Schamlippenkrebs ist eine seltene bösartige Tumorerkrankung der äußeren Geschlechtsorgane der Frau, die entsteht, wenn Zellen im Körper beginnen sich krankhaft zu verändern und unkontrolliert zu teilen. Krebszellen können in gesundes Gewebe einwachsen oder dieses verdrängen. Betroffen sind meist die großen Schamlippen, seltener auch die kleinen Schamlippen oder die Kitzlerregion. Im Deutschland erkrankten jährlich mind. 1600 Frauen an diesem Krebs, wobei der Schamlippentkrebs zunehmend häufiger auftritt. Der Schamlippenkrebs ist der vierthäufigste Krebs des weiblichen Genitale.
Über 90% der Schamlippentumoren entwickeln sich aus der obersten Hautschicht (Plattenepithelkarzinom). Zu den Risikofaktoren gehören v.a. Infektionen mit dem humanen Papillomavirus (HPV). Die häufigsten Symptome sind Juckreiz, gefolgt von Schmerzen beim Wasserlassen, Schmerzen und Brennen allgemein, blutiger Ausfluss und/oder kleine spürbare Knoten oder Geschwüre mit blumenkohlartiger Oberfläche.