Liquorpunktion
Da das Nervensystem vom Blutsystem getrennt ist, lassen sich viele Erkrankungen des Nervensystems nicht durch eine Blut-, sondern nur durch eine Untersuchung des Liquors (Nervenwasser) feststellen. Das Verfahren dazu wird Liquor- oder Lumbalpunktion genannt. Durch diese Untersuchung diagnostizieren wir Entzündungen (z. B. Multiple Sklerose, Hirnhaut- oder Nervenentzündungen), Hirnblutungen oder Hirnabbauprozesse (z. B. bei Morbus Alzheimer).
Hinweise zur Liquorpunktion
Der Liquor wird zunächst unmittelbar während der Punktion auf Farbe und Klarheit untersucht. Mögliche Hirnblutungen oder eine eitrige Meningitis (Hirnhautentzündung) lassen sich bereits so feststellen. Die weitere Untersuchung des Liquors erfolgt im Labor.
Die Liquorpunktion ist für Patientinnen und Patienten ungefährlich. Allerdings können nach der Untersuchung Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Ursache dafür ist, dass über längere Zeit Nervenwasser ins umliegende Gewebe austreten kann. Dadurch entsteht ein Unterdruck im Kopf, der sich in aufrechter Position verstärkt. Entsprechend sind die Beschwerden im Liegen geringer und verschwinden mit viel Flüssigkeitszufuhr sowie Koffein-Tabletten üblicherweise innerhalb weniger Tage wieder.