Morbus Parkinson
Morbus Parkinson ist eine häufige Erkrankung des Nervensystems. Derzeit sind mehr als 200.000 zumeist ältere Menschen in Deutschland betroffen. In jedem Jahr wird bei 20.000 bis 25.000 Menschen die Parkinson’sche Krankheit neu diagnostiziert.
Die Ursache für die Krankheit sind vorschnell absterbende Nervenzellen im Gehirn, unter anderem in der sogenannten schwarzen Substanz (substantia nigra). Dies führt zu einem Mangel des Nervenbotenstoffes Dopamin im Gehirn. Dopamin ist jedoch von zentraler Bedeutung für die Steuerung von Bewegungen. Die Erkrankung schreitet meist über viele Jahre unbemerkt voran.
- Bewegungsverlangsamung (med.: Bradykinese und Akinese) und Körperhaltungsstörung: Die Gesamtmotorik wird langsamer, Schritte werden kürzer, Betroffene stürzen häufiger.
- Steifigkeit (= Rigor): Beim passiven Bewegen der Gliedmaßen spürt man einen ruckartigen Widerstand (Zahnradphänomen). Dies beginnt relativ früh am Handgelenk.
- Mimik: Die Mimik ist meist reduziert, das Gesicht wirkt maskenhaft. Verstärkt wird dieser Eindruck durch seltenen Lidschlag.
- Sprache: Die Stimme wird oft leise, gelegentlich auch heiser bis unverständlich. Die Modulation lässt allmählich nach, so dass sie monoton wirkt.
- Zittern (Tremor): 90 Prozent der Parkinson-Patienten zittern in entspanntem Zustand. Das bessert sich bei Bewegung meist („Schüttellähmung“).
- Haltungsinstabilität: Beim Gehen nehmen Betroffene die typische, leicht nach vorn geneigte, Körperhaltung ein.
Diese Symptome treten bei Parkinsonpatienten häufig auf und werden im Klinikum, in Zusammenarbeit mit weiteren Fachkliniken, ganzheitlich mitbehandelt:
- Depressionen, auch als Früh- oder Erstsymptom
- Verwirrtheitszustände und Trugbilder (Halluzinationen)
- Lebhafte (Alp-)Träume und nächtliche Unruhe
- Einschlaf- und Durchschlafstörungen mit der Folge von Tagesmüdigkeit
- Nächtliche Steifigkeit, Unbeweglichkeit und Schmerzen
- Überbewegungen und Wirkungsschwankungen
- Darmträgheit, im Einzelfall bis zum Darmverschluss
- Harndrang mit häufigem Wasserlassen
- Schweißausbrüche
- Starke Talgabsonderungen der Haut (Salbenhaut) und Schuppenbildung
Viele dieser Symptome können im Tagesverlauf schwanken, nicht zuletzt wegen der wechselnden Wirksamkeit der Medikamente und der Abhängigkeit der Bewegungsstörung von psychischen Faktoren (z. B. Angst, Anspannung, Stress).
Aufgrund des häufig schleichenden Beginns der Erkrankung werden die meisten Patienten anfangs beim niedergelassenen Neurologen oder Nervenarzt untersucht. Ist dies nicht mehr möglich, kann die Diagnostik und Behandlung selbstverständlich auch stationär im Klinikum erfolgen. Bei akuter Verschlechterung, z. B. im Rahmen eines Allgemeininfektes, ist die Aufnahme auch jederzeit über unsere Notfallklinik möglich.