Multiple Sklerose (MS)
Multiple Sklerose (kurz MS) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des Zentralnervensystems. Abwehrzellen des körpereigenen Immunsystems greifen fälschlicherweise die ‚Isolationsschicht‘ der Nerven und im weiteren Verlauf die Nerven selbst an. Eine frühe Therapie im Hinblick auf den Langzeitverlauf ist bei MS von ganz entscheidender Bedeutung. Die Erkrankung beginnt lange bevor die Krankheitszeichen auftreten. Die meisten neuen Erkrankungsfälle finden sich im frühen Erwachsenenalter. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Wichtig ist zu wissen, dass Multiple Sklerose bei jeder Patientin und jedem Patienten ganz unterschiedlich verläuft.
Die Behandlungsoptionen haben sich gerade in den letzten Jahren erheblich verbessert. Heute stehen viele neue Medikamente zur Verfügung, die in vielen Fällen zu einem kompletten Stillstand der Erkrankung führen. Bei möglichen Nebenwirkungen müssen diese Therapien aber engmaschig neurologisch überwacht werden.
Konkrete Behandlungsstrategien sind:
- Schubbehandlung, wenn akut Symptome auftreten (z. B. Cortison-Stoßtherapie, Plasmapherese, Immunglobuline…)
- Prophylaxe mit dem Ziel, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen (Interferone und andere Immunmodulation, Dimethylfumarat, Fingolimod, Natalizumab, Alemtuzumab, Ocrelizumab….)
- Symptomatische Behandlung der Krankheitsfolgen, z. B. Spastizität, Fatigue-Syndrom, Blasenentleerungsstörungen, etc.