Suchtmedizin
Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen – vor allen Dingen von Alkohol, Medikamenten und illegalen Drogen – werden am Zentrum für psychische Gesundheit in multimodaler Weise behandelt. Unter den Stationen des Zentrums sind es vor allen Dingen die Stationen 38 und 39, auf denen qualifizierte Entzugsbehandlungen für Patienten mit Abhängigkeit von Alkohol und illegalen Drogen, aber auch mit Medikamentenabhängigkeit, ob Opiat-Analgetika oder Benzodiazepine, durchgeführt werden können. Neben dem Ziel, die Patienten zu länger andauernder Abstinenz zu motivieren, wird großer Wert auf die Diagnostik der bei diesen Patienten ebenfalls häufigen psychiatrischen Begleiterkrankungen wie z.B. Depressionen, Angststörungen oder Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung gelegt. Für die akute Entgiftungsbehandlung steht ein qualifiziertes Behandlungsteamteam mit großer Erfahrung in der Betreuung dieser Patienten zur Verfügung. Es besteht auch die Möglichkeit, jederzeit bei Bedarf auf die Intensivstationen des Hauses zurückzugreifen.
Eine stationäre Entwöhnungseinrichtung des Klinikums Ingolstadt mit insgesamt 20 Behandlungsplätzen für erwachsene alkohol- und/oder medikamentenabhängige Frauen und Männer befindet sich in dem Gebäude des Anna-Ponschab-Hauses. Die Patienten können dort nach erfolgter körperlicher Entzugsbehandlung zu einer Entwöhnungsbehandlung aufgenommen werden. Die Arbeit der Entwöhnungseinrichtung ist eng mit der Arbeit der suchtmedizinischen Einrichtungen am Klinikum Ingolstadt verknüpft. Unter der Supervision der leitenden Ärzte des Bereiches Suchtmedizin arbeitet ein multiprofessionelles Stationsteam, das eine Fachärztin, einen Diplompsychologen, einen Diplompädagogen sowie Ergotherapeuten, Sporttherapeuten und Pflegepersonal umfasst. Die mittlere Therapiedauer liegt bei etwa 6 und 8 Wochen, Verlängerungen sind bei Bedarf im Einzelfall möglich. Ein Schwerpunkt der Behandlung liegt in der psychosozialen Wiedereingliederung der Betroffenen.
Der Therapie schließt sich die Rehabilitationsnachsorge an, deren Planung und Organisation gemeinsam mit den Rehabilitanten in der Entwöhnungseinrichtung erfolgt und z.B. in der Psychiatrischen Institutsambulanz oder einer Suchtberatungsstelle durchgeführt wird.
Innerhalb des Zentrums für psychische Gesundheit arbeiten die verschiedenen in der Suchtmedizin tätigen Einheiten wie die spezialisierten Stationen, die am Zentrum angeschlossene Entwöhnungseinrichtung und die suchtspezifisch qualifizierten Kollegen der Institutsambulanz eng zusammen.