Konservative Therapiemöglichkeiten
Allen Diagnosen gemeinsam ist jedoch, dass zunächst ein konservativer Therapieversuch geprüft werden sollte, d. h. ob nicht mit krankengymnastischer und medikamentöser Behandlung das Ziel erreicht werden kann.
- Gezielte krankengymnastische Übungen: Ziel ist die Wiederherstellung eines noch funktionsfähigen Beckenbodens durch Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur und damit der Harnröhrenverschlussmechanismen (Beckenbodengymnastik) sowie Übungen für die willkürliche Kontrolle der Blase (Biofeedbacktraining)
- Gezieltes Toilettentraining, d. h. Einüben einer regelmäßigen und willkürlich gesteuerten Blasenentleerung
- Einsatz von Vorlagen und/oder speziellen Urinableitsystemen
- Inkontinenzhilfen
- Gewichtsreduktion bei Übergewicht
- Vaginale oder rektale Elektrostimulationstherapie
Medikamentöse Therapien:
- Lokale vaginale Östrogenanwendung
- Verstärkung des Schließmuskels z. B. Duloxetin (Yentreve®)
- Einnahme von Anticholinergika (Medikamente mit dämpfender Wirkung auf die Harnblase) bei überaktivem Blasenmuskel
- zur Verbesserung der Blasenkapazität z. B. Solifenacin (Vesikur®), Darifenacin (Emselex®), Trospiumchlorid (Spasmex®), Tolterodin (Detrusitol®) Oxybutinin (Dridase®) oder andere