Focal One® - das HIFU Therapiesystem bei Prostatakrebs
Prostatakrebs mit Schallwellen behandeln
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Rund 70.000 Männer erkranken in Deutschland jährlich. Doch frühzeitig erkannt ist der Krebs mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich behandelbar.
Für kleine und begrenzte Prostatatumore bieten wir seit 2016 ein roboterassistiertes, hochmodernes und sehr schonendes Behandlungsverfahren an, die sogenannte fokale Therapie. Zum Einsatz kommt dabei der Focal One®. Das ist ein Hightechgerät, das Tumorgewebe millimetergenau erfassen und mit intensivem Ultraschallwellen (HIFU) zielgenau zerstören kann. Der Vorteil der Behandlung mit dem Focal One®: Gesunde Strukturen der Drüse werden geschont. So bleiben Harnkontinenz und Potenz der Patienten bestmöglich erhalten.
Focal One®-Behandlung
Die Besonderheit des Focal One® besteht darin, dass die Ergebnisse der Aufnahmen der Magnetresonanztomographie (MRT) oder von MRT gezielten Biopsien genutzt werden, um den Tumor möglichst genau zu lokalisieren. Die Bilder, die sowohl die Umrisse der Prostata als auch die Lage des Tumors zeigen, werden vor der Behandlung in das Computersystem des Focal One® eingespielt.
Zum Focal One® selber gehört eine leistungsstarke Ultraschallsonde (7,5 MHz), mit der direkt vor der Behandlung eine Echtzeit-Aufnahme der Prostata erstellt wird. Das Hightech-Gerät legt anschließend das Echtzeit-Ultraschallbild und die MRT- bzw. Biopsie-Bilder übereinander, so dass die im MRT-Bild gekennzeichnete Lage des Tumors auch im Ultraschallbild zu sehen ist. Auf dieser Grundlage legt der Arzt die exakten Tumorbehandlungspunkte fest, die im Anschluss robotisch vom Focal One® umgesetzt werden. Die Behandlung mit Focal One® dauert zwischen 30 Minuten und zwei Stunden und findet entweder unter Vollnarkose oder mit lokaler Betäubung statt.
Medizingeräte-Sharing
Der rund eine Million teure Focal One® des Klinikums wurde durch eine Spende der Audi-Belegschaft von rund 100.000 Euro mitfinanziert. Um das Spezialgerät optimal einzusetzen, arbeitet das Klinikum Ingolstadt mit sechs weiteren Kliniken zusammen. Das Gerät wandert etwa wöchentlich von einer Klinik zur nächsten, um so möglichst vielen Patienten die fokale Therapie anbieten zu können. Die Kooperationskliniken sind in München, Nürnberg, Augsburg, Bamberg, Reutlingen und Karlsruhe.