Medizinisches Spektrum
Zentrum für Wirbelsäulentherapie
Die Sektion für konservative und operative Wirbelsäulentherapie deckt neben der Durchführung von Prävention und Rehabilitation das gesamte Spektrum konservativer, interventioneller und operativer Maßnahmen bei Erkrankungen, Schmerzsyndromen und Unfällen der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule bei Kindern und Erwachsenen ab.
Neben den mannigfaltigen schmerztherapeutisch-interventionellen Maßnahmen werden in unserem modernen Zentral OP alle gängigen OP-Verfahren standardisiert und routiniert durchgeführt. Somit gehört das Zentrum für Wirbelsäulentherapie zu den größten in der Region und unsere Mitarbeiter weisen entsprechende Erfahrungen auf allen Gebieten auf. Trotz der großen Anzahl an operativen Eingriffen steht der Versuch einer konservativen Therapie mittels spezieller oder multimodaler Schmerztherapie immer im Vordergrund, was sich auch im Verhältnis der nicht-operativen zu operativen Behandlungen widerspiegelt.
Rechtzeitige Behandlung ist wichtig
Wirbelsäulen-Erkrankungen entwickeln sich immer mehr zu einem Volksleiden. Fast drei Viertel aller Deutschen haben Beschwerden an der Wirbelsäule. Damit sich die Erkrankung nicht zu einem Dauerleiden entwickelt, ist eine rechtzeitige Behandlung wichtig. Denn je länger Wirbelsäulenbeschwerden bestehen, umso schwieriger wird die Diagnose und umso komplexer wird das Krankheitsbild.
Die Wirbelsäule erstreckt sich von den Kopf-Hals-Gelenken am oberen Ende bis hin zu dem Kreuzbein-Darmbein-Gelenk (Iliosakralgelenke) am Übergang zum Becken. Sie wird eingeteilt in Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule, auch das anschließende Kreuzbein sowie die Wirbel des sogenannten Steißbeins gehören dazu. Die Ursachen für Schmerzen an der Wirbelsäule sind vielfältig. Wir möchten Ihnen hier einen Überblick unseres Behandlungsspektrums geben.
- Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule (HWS), der Brustwirbelsäule (BWS) und der Lendenwirbelsäule (LWS)
- Verschleiß der Bandscheiben (HWS/BWS/LWS)
- Instabilitäten (bei Verschleiß, nach Operationen, bei Entwicklungsstörungen, unfallbedingt)
- Einengungen des Rückenmarks in der Halswirbelsäule und der Brustwirbelsäule
- Einengungen des Spinalkanals in der Lendenwirbelsäule (Spinalkanalstenose)
- Wirbelgleiten im Kinder- und Erwachsenenalter
- Schädigungen des Rückenmarks (Myelopathie)
- Fehlstellungen der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule im Kinder- und Erwachsenenalter (Kyphosen, Skoliosen)
- Angeborene Fehlstellungen
- Verletzungen des Rückenmarks
- Tumoren der Wirbelsäule
- Tumorabsiedlungen (Metastasen) der Wirbelsäule
- Brüche der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule sowie des Kreuzbeins (Sakrumfrakturen) und deren Folgeschäden
- Infektionen der Wirbelsäule (Spondylodiszitis, Spondylitis)
- Rheumatische Instabilitäten der Halswirbelsäule sowie des Übergangs Kopfgelenke/Halswirbelsäule
- Einengungen des Foramen Magnum (Verbindung der Schädelhöhle mit dem Wirbelkanal /Durchtrittsstelle für das Zentrale Nervensystem (ZNS)
- Revisionen nach vorangegangenen Wirbelsäulenoperationen
- Muskulärer Schiefhals
- Syndrom durch die 1. Rippe (Thoracic-outlet-Syndrom)
Viele haben Angst, bei Rückenschmerzen sofort „unters Messer“ zu müssen. Hier können wir Sie beruhigen! Eine Operation ist für uns immer die letzte Wahl. In ganz vielen Fällen, lassen sich Probleme mit der Wirbelsäule konservativ behandeln. Sollte eine Operation in Frage kommen, werden wir Sie gerne entsprechend beraten.
Folgende Möglichkeiten stehen am Klinikum Ingolstadt zur Verfügung, um Ihre Rückenprobleme ohne Operation zu behandeln:
- Schmerztherapie (speziell oder multimodal)
- Korsettbehandlungen bei Fehlstellungen der Wirbelsäule (Skoliose, Kyphose, Mb. Scheuermann)
- Interventionelle Therapie (Facettenblockaden, epidurale Injektion, Nervenwurzelblockaden, Facettendenervation)
- Physiotherapie
- Medikamentöse Therapie
- Physikalische Therapie
- Massagen
- Rehabilitation
Sind alle konservativen Methoden ausgeschöpft und Sie ziehen eine Operation in Erwägung, finden wir für Sie die passende Lösung. Wir beherrschen das gesamte Spektrum, versuchen aber immer, minimal-invasiv zu operieren. Diese Eingriffe benötigen nur kleine Schnitte, schonen damit das Gewebe, belasten den Körper weniger und beschleunigen den Heilungsprozess.
Folgende operative Behandlungen bieten wir an:
- mikrochirurgische Operationen
- endoskopische Operationen
- minimalinvasive Eingriffe
- offene Eingriffe
- mikroskopische Bandscheibenoperation
- mikroskopische Spinalkanalerweiterung mit Neurolyse
- Implantation moderner Bandscheibenprothesen
- dynamische Stabilisationsverfahren
- Korrekturoperationen bei Fehlstellungen (Skoliose, Kyphose, Mb. Scheuermann, Fehlstellungen nach Unfällen oder Infektionen)
- Minimalinvasive Tumoroperationen (Tumorablation)
- Revisionsoperationen bei vorangegangenen Operationen
Etwa jeder dritte Krebspatient entwickelt im Laufe seiner Erkrankung Metastasen, also Absiedlungen bösartiger Geschwülste in Nachbarorganen. Diese entstehen, wenn sich Krebszellen von der ersten Tumorerkrankung lösen und über die Blutbahn im Körper streuen. Siedeln sich diese in Knochen und der Wirbelsäule an, spricht man von Knochenmetastasen. Diese sind für die Betroffenen nicht nur besonders schmerzhaft, sondern führen auch zu deutlichen Einschränkungen in der Mobilität und der Lebensqualität und können erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen. Besonders häufig sind Patienten mit Brust-, Prostata-, Schilddrüsen- und Lungenkrebs sowie Nierenzellkarzinomen von Metastasen betroffen.
Neueste Technik für eine optimale Behandlung
Um die Betroffenen bestmöglich zu behandeln, setzt das Klinikum Ingolstadt die innovative OsteoCool-Technologie ein. Damit werden Knochenmetastasen schnell, nachhaltig und für die Patienten schonend – da ohne offene Operation – behandelt. Mithilfe des Hochfrequenz-Ablationsgerätes kann das Tumorgewebe gezielt am Knochen zerstört werden. Dabei wird über eine dünne Nadel im Wirbelkörper die Knochenmetastase von innen erhitzt und so gezielt getötet, ohne dabei umliegendes Gewebe zu zerstören. Falls notwendig sorgt Knochenzement, der direkt im Anschluss in den dadurch entstandenen Hohlraum gefüllt wird für die notwendige Stabilität.
Ziel der Behandlung
Diese neue Behandlungsmethode verhindert nicht nur, dass Knochenmetastasen an der betroffenen Stelle weiterwachsen. Patienten haben dadurch auch weniger Schmerzen und damit eine höhere Lebensqualität. Die ursprüngliche Krebserkrankung kann mit dieser Methode jedoch nicht geheilt werden, weshalb diese immer als Ergänzung zu herkömmlichen Behandlungsmethoden wie Strahlen- und Chemotherapie eingesetzt wird.
Sie haben bereits eine Diagnose für eine Operation erhalten und möchten sich eine zweite Meinung einholen? Das ist Ihr gutes Recht. Unsere Wirbelsäulenexperten stehen Ihnen dafür gerne zur Verfügung. Bitte bringen Sie einen roten Einweisungsschein Ihres behandelnden Arztes mit zur Sprechstunde.
Sie möchten einen Termin vereinbaren oder haben eine Frage? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir helfen Ihnen gerne!